Das größere von zwei Übeln: Vinyl 2LP

„Dies sind eure Lieblingssongs von Anthrax aus der Turbin/Belladonna-Ära. Ihr habt abgestimmt und wir haben zugehört.“ So schreibt Scott Ian im Begleittext zu „The Greater of Two Evils“ , Anthrax’ Tribut an ihre Vergangenheit, ihre Fans und ihre Gegenwart. Die Wähler im Message Board haben die Titelliste zusammengestellt und sie haben gut abgeschnitten: Sie haben eine Mischung aus Klassikern und Fan-Favoriten der ersten fünf Alben der Gruppe gefunden. „Two Evils“ vereint aber auch den frühen kreativen Zenit der Band mit dem wiederauflebenden Versprechen von „We’ve Come for You All“ aus dem Jahr 2003. Dieses Album war kein Comeback, da Anthrax nie wirklich weg waren. Aber es war definitiv eine Rückkehr zur alten Form, nachdem man einige Jahre lang nach einer Richtung gesucht hatte. Die Besetzung von 2004 mit Ian, John Bush, Charlie Benante, Frank Bello und Rob Caggiano in Songs wie „Metal Thrashing Mad“ und „Caught in a Mosh“ richtig abgehen zu hören – und ihre Leidenschaft durch eine raue und druckvolle Produktion ergänzt zu sehen – verbindet den Nervenkitzel, zu einem großartigen alten Album zurückzukehren, mit dem Wissen, dass die Band es genauso liebt wie man selbst. Bush ist besonders engagiert bei „Indians“, und Caggianos frenetisches Solo zu Beginn von „AIR“ ist ein perfekter Kontrast zum fast schon Hardcore-Bottom des Tracks. Der Anfang von „Madhouse“ klingt, als würden Magnete eine Eisenplatte wegreißen, und „I Am the Law“ und „Gung-Ho“ sind immer noch Thrash-Klassiker. Anthrax-Fans werden „The Greater of Two Evils“ mit Sicherheit lieben, vor allem, da sie die Tracks ausgewählt haben. Aber was an dem Set noch besser ist, ist, wie lebendig es die Band selbst klingen lässt.